Zwei Theaterworkshops in der Gedenkstätte KZ Osthofen

Theaterarbeit während eines Workshops in der Gedenkstätte KZ Osthofen, Fotot: Gedenkstätte Osthofen

Der Workshop, der am 19. Januar 2011 im Vorfeld des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus stattfand, wurde von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., dem Theater der Jungen Welt, der KZ-Gedenkstätte Osthofen und der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz durchgeführt und von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ gefördert.

Insgesamt nahmen 20 TeilnehmerInnen an der Fortbildung teil, überwiegend LehrerInnen aus Rheinland-Pfalz, aber auch mehrere haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen der Gedenkstätte KZ Osthofen. Auch aus dem benachbarten Luxemburg war ein Lehrer zur Tagung gekommen. Geesche Hönscheid, die Koordinatorin von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. in Rheinland-Pfalz, nahm selbst am Workshop teil, hatte den Kontakt zur Gedenkstätte Osthofen hergestellt und leitete gemeinsam mit Uwe Bader und  Frau Ruppert-Kelly von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, durch den Tag.

Am Vormittag erklärte Elisabeth Kohlhaas, die Mitherausgeberin der Quellenedition „Kinder über den Holocaust“, die Besonderheit der Kinderberichte, auf denen der theaterpädagogische Materialienkoffer basiert. Die Theaterpädagogin Bettina Frank präsentierte den Materialienkoffer und führte in die Theaterarbeit ein. Nach der Mittagspause wurden einige der Übungen, die mit dem Materialienkoffer möglich sind, mit den Teilnehmerinnen erprobt. Der praktischen Erprobung folgte eine ausführliche Besprechung der bei den Übungen gemachten Erfahrungen. Dabei wurde auch die Frage der praktischen Anwendbarkeit der Übungen im Schulalltag und in Projekten an Gedenkstätten thematisiert.
Zum ersten Workshop in der KZ-Gedenkstätte Osthofen meldeten sich so viele Interessierte an, dass eine Warteliste angelegt werden musste. Deshalb verständigte sich Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. mit der Gedenkstätte Osthofen und der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz darauf, einen zweiten ganztägigen Workshop am 23. März  anzubieten, an dem insgesamt 18 MultiplikatorInnen und LehrerInnen teilnahmen und der ebenfalls von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ gefördert wurde.

Wie bei dem ersten Seminar war der Teilnehmerkreis weit gestreut über das gesamte Bundesland Rheinland-Pfalz, außerdem nahmen auch wieder zwei Lehrerinnen aus Luxemburg sowie eine Lehrerin aus Baden- Württemberg teil. Auch Frau Dr. Una Patzke, die in der Landeszentrale für politische Bildung für die Koordination des Projekts „Schule ohne Rassismus“ zuständig ist, nahm an der Fortbildung teil und den theaterpädagogischen Koffer im Newsletter der Initiative „Schule ohne Rassismus“ vor, der von rund 1000 Schulen bezogen wird.

Zur  Zeit sind zwei der theaterpädagogischen Koffer in Rheinland-Pfalz im Einsatz Sie wurden schon im Unterricht an Schulen in und um Trier, in Landau, Mainz und Germersheim und sogar in Schulen im benachbarten Luxemburg eingesetzt. LehrerInnen und SchülerInnen einer Realschule plus in Landau haben einen Erfahrungsbericht über einen Theaterworkshop „Kinder des Holocaust“ im Internet veröffentlicht.