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Otto Pankok. Verfolgter Maler - Maler der Verfolgten (Vortrag)

Sonntag, 21. Januar 2018

Bildvortrag von Jürgen Vits, Otto Pankok-Stiftung

Am 19. Juli 1937 wurde in München die Aus-stellung „Entartete Kunst“ eröffnet. Sie stellte das propagandistische Kontrastprogramm zur am Vortag von Adolf Hitler persönlich eröffneten „Großen Deutschen Kunstausstellung“ dar.

Dabei kündigte er einen „unerbittlichen Säuberungskrieg“ gegen die „Verfallskunst“ an. Die Propagandaschau „Entartete Kunst“ ging auf einen Auftrag von Joseph Goebbels zurück, in einer Art Blitzaktion Hunderte von Kunstwerken aus öffentlichen Sammlungen moderner Kunst zu entfernen. Verfemt und ausgestellt wurden Kunstwerke aller modernen Stilrichtungen – auch Werke von Otto Pankok waren darunter.

Otto Pankoks (1893 bis 1966) Künstlerleben war über weite Strecken durch Kriege und Verfolgung geprägt. Mehr als fünfzig seiner Arbeiten wurden im Rah-men der Aktion „Entartete Kunst“ aus öffentlichen Sammlungen entfernt und vernichtet. Ungeachtet des verhängten Berufs- und Ausstellungsverbots setzte Otto Pankok sein widerständiges Kunst-schaffen im Verborgenen fort. Große Beachtung finden noch heute vor allem seine Menschenbilder, die überwiegend Benachteiligte und Verfolgte darstellen, darunter zahlreiche Porträts von Sinti-Kindern sowie Werke zum jüdischen Verfolgungsschicksal. Es ist nicht zuletzt die von christlicher Humanität und Respekt geprägte Haltung des Künstlers, die den einzigartigen Rang und die hohe Aktualität seines Kunstschaffens ausmacht.

Anhand von Werkbeispielen sowie schriftlichen Zeugnissen werden im Bildvortrag neben den wesentlichen Bildthemen und Lebensstationen des Künstlers auch sein Menschenbild und Kunstideal beleuchtet.

Der Referent Jürgen Vits (Schwalbach/Ts.) gehört dem Beirat der Otto Pankok-Stiftung an. Er ist Mitglied der Vereinigung Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. (Bild: Otto Pankok-Stiftung)