Veranstaltungen

Seminar in der Gedenkstätte KZ Osthofen (Nähe Worms) - zugleich NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz

Samstag, 1. September 2012

Veranstaltung der Sektion Südhessen von Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.

Das Konzentrationslager Osthofen bei Worms gehörte neben Dachau zu den sog. frühen Konzentrationslagern. "Offiziell" wurde es am 1. Mai 1933 "in Betrieb" genommen. Inoffiziell war die ehemalige Papierfabrik bereits unmittelbar noch den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 ein Ort der Terrorisierung und Demütigung politisch missliebiger Personen. SA-Banden sperrten gleich am 6. März fast die gesamte SPD-Fraktion der Gemeinde Osthofen dort sein. 

Das KZ Osthofen wurde - wie viele andere dieser frühen Lager im ganzen Deutschen Reich - bereits nach relativ kurzer Zeit wieder aufgelöst: im Juli 1934 - nach 15 Monaten "offizieller" Existenz. Das Lager war kein Vernichtungslager - wie die späteren KZ im Osten. Sein Zweck bestand darin, im Rahmen der Sicherung der Macht des NS-Regimes in den Jahren 1933/34 Angst und Schrecken zu verbreiten und in der Bevölkerung deutlich zu machen, dass alle, die nicht der NS-Ideologie zu folgen bereit waren, mit Verfolgung und Misshandlung rechnen müssen. In den 15 Monaten der Existenz des Lagers waren ca. 3.000 Menschen dort inhaftiert, von denen bis heute ca. 1.700 identifiziert sind. - Anna Seghers' Roman "Das siebte Kreuz" ist vor dem Hintergrund ihrer Kenntnis über das KZ Osthofen in ihrem Pariser Exil im Jahre 1939 entstanden.

Geplanter Seminarablauf:

10.30 Uhr: Begrüßung und Einführung in die Geschichte des Lagers durch eine Referentin der Gedenkstätte -  Film zum Lager und zur Entstehung der Gedenkstätte Ende der 80er Jahre,

11.30 Uhr:  Führung durch das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers 
 
12.30 Uhr: Individuelle Besichtigung der Gedenkstätte: Ausstellung, Bibliothek, vielfältige multimediale Einsatzmöglichkeiten, (bei Interesse auch: Besichtigung der Ausstellungsräume zum KZ Hinzert (dem 2. KZ in der ehemaligen Provinz Rheinhessen)

13.00 Uhr: Mittagessen (vgl. Essenangebot der Pizzeria „Da Caruso“ in Osthofen in der Anlage; es ist dort ein Tisch für die Seminargruppe reserviert)

14.00 Uhr: „Politische Verfolgung am Beispiel ehemaliger Häftlinge in Osthofen aus Mörfelden und Walldorf 1933/1934“ – Ein Beispiel für die Arbeit mit der Gedenkstätte -  Klaus Müller

15.00 Uhr: Auswertungsgespräch: Pädagogische Arbeit in der Gedenkstätte mit Schülerinnen und Schülern - u.a. auch Recherchearbeiten zu ehemaligen Häftlingen aus einzelnen Orten.

16.00 Uhr: Ende des Seminars

Das Seminar ist für ca. 15 Personen geplant. Eine Teilnahmebescheinigung wird vor Ort ausgestellt. Die Akkreditierung beim IQ/AfL ist beantragt.

Anmeldung per Mail, Fax oder Telefon bis spätestens zum 24. August 2012:

Sektion Südhessen
Klaus Müller,Koordinator
Gundhofstr. 22
64546 Mörfelden-Walldorf
klausmueller-walldorf(at)t-online.de
T 06105 – 946250   F 06105 - 946252

Anfahrt:
vgl. Homepage der Gedenkstätte: www.ns-dokuzentrum-rlp.de

Adresse:
NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz
Ziegelhüttenweg 38
67574 Osthofen
Tel: 06242 – 9108 – 10
Mail: info(at)ns-dokuzentrum-rlp.de